Viele Bühnensystem und -systemansätze werden in Europa angeboten. Jedes dieser Produkte ist für bestimmte Anwendungs- und Einsatzgebiete konzipiert. Aber wie ein LKW nicht zur Personenbeförderung geeignet ist, ein PKW an der Aufnahme einer Palettenladung scheitert, sind nicht alle Podestkonzepte für jede Anwendung gleichermaßen geeignet.
Dies bezieht sich nicht nur auf die unmittelbaren Eigenschaften, diese werden in der Regel genauestens bedacht. Häufig sind es Dinge, die erst in der praktischen Handhabung, dem Transport oder der Lagerung erkennbar werden.
Daher empfehlen wir zu Beginn einer Planung, vor Festlegung auf ein bestimmtes Produkt bzw. Hersteller, folgende grundsätzliche Fragen zu erörtern:
Transport, Lagerung, Aufbau
► Transport (-hilfsmittel):
Die Podestplatten sind unterschiedlich in Gewicht und Maßen.
→ bleiben die Podeste in dem Raum, in dem sie genutzt werden?
→ kann gerollt werden, sind Türen breit genug?
→ ist ein hindernisfreier Zugang möglich (Kanten, Stufen)?
→ gibt es einen Lift oder müssen sie über Treppen getragen werden?
Bei Transport zwischen verschiedenen Orten
→ welche Fahrzeuge stehen zur Verfügung?
→ Frage nach Größe des Laderaums?
→ Frage nach maximal zulässigem Gewicht?
► Lagerplatz:
→ wie viel Platz steht zur Verfügung, mögliche Stapelhöhe?
→ Belastbarkeit?
→ Zugängigkeit?
► Mitarbeiter:
Die verfügbaren Mitarbeiter bzw. das verfügbare Mitarbeiterpotential, auch das zukünftige, sind im Entscheidungsprozeß zu berücksichtigen. Die Podestplatten sind mitunter recht schwer, wer steht zum Auf- und Abbau zur Verfügung?
→ kräftige Menschen, Jugendliche oder Senioren?
→ eine Person, mehrere Personen?
Bodenbeschaffenheit
► Tragfähigkeit:
Die Gesamtgewicht der Podestplatten inklusive Akteuren verteilt sich auf zwar viele Füße aber mit jeweils kleiner Auflagefläche
→ ist der Boden, Untergrund tragfähig?
► Fußboden:
Jeder kennt es, ein Tisch auf unebenen Boden wackelt. Einzelne Podestsysteme können unebenen Untergrund ausgleichen, andere nur mit Hilfsmitteln, wieder andere gar nicht
→ ist der Untergrund glatt- und eben?
→ ist er ausgetreten, liegt ein unebener Stein- oder Fliesenboden vor?
Nutzungsprofil
► Einsatzorte:
Wird das angestrebte Podest nur in der geplanten Art eingesetzt, z.B. bei festem Einbau, oder ist ein multipler, in diversen Konfigurationen, Einsatz geplant?
→ wird eine wetterfeste Oberfläche notwendig?
→ werden verstellbare bzw. verschiedene Fußlängen notwendig?
→ ist Kompatibilität zu anderen eventuell bereits vorhandenen Systemen notwendig?
► Oberfläche:
Die Palette der möglichen Oberflächen ist teilweise sehr umfassend,
wetterfeste Siebdruckplatte, Tischlerplatte, Teppichboden, Parkett oder Laminat.
Neben den Einsatzgebieten sind hier Rutschfestigkeit, Schmutz- und Kratzempfindlichkeit wie auch Lärmentwicklung zu berücksichtigen
► Akteure:
Podeste erhöhen in der Regel eine Spiel- oder Auftrittsfläche. Dabei entstehen Absturzkanten, die unter Umständen gesichert werden müssen. Die gesetzlichen Regelwerke unterscheiden hier prinzipiell drei Personengruppen, die das Podest theoretisch nutzen können. Entsprechende Sicherheitsvorkehrungen sind zu treffen
Wer wird sich auf dem geplanten Podest befinden?
→ einfache Personen, Publikum, Kinder z.B. Nutzung als Tribüne?
→ Kinder, Jugendliche als Akteure?
→ unterwiesene, volljährige Akteure?
► Podestgröße und -höhe:
Eine ebene Bühnenfläche in einem Saal (Schulaula, Gemeindesaal) liegt in der Regel 0,2 – 0,6 m über Boden, je nach Nähe zum Publikum und Tiefe des Raumes. Höher gesetzte Bühnen stehen meist weiter ab vom Publikum.
Neben den eher optischen Überlegungen, spielen insbesondere bei Chorstufen einige weitere Überlegungen / Fragen eine gewichtige Rolle:
• eine Stufenhöhe von 200 mm wird von jedem überwunden, 300 – 400 mm bereiten älteren Menschen Probleme
• die Sänger möchten sich in den Pausen auf die Stufen setzen, dann sind 300 mm Stufenhöhe das absolute Minimum
• die Tiefe der Stufen ist unter anderem abhängig von der Körpergröße der Sänger
• so auch die Anzahl der Personen, die auf einem Podest Platz finden
• bei Stühlen ist eine Tiefe von mindestens 800 mm ratsam
• werden in der Regel Notenhefte genutzt oder frei gesungen